
Fenstereinbau im Campervan (Teil2), inklusive Rezensionen
Das Ergebnis zuerst
Ja, es ist geschafft, die 4 Fenster sind drin, wir freuen uns und sind auch ein bisschen stolz, der Fenstereinbau im Campervan ist abgeschlossen.
Es lief aber nicht ganz so flüssig, wie wir uns das vorgestellt hatten. Entweder haben wir einiges falsch gemacht, oder „Hollywood“ hat uns ganz schön ins Boxhorn gejagt.
In Videos sieht es immer so leicht aus, einmal schön abkleben, angezeichnet, reingebohrt, ausgeschnitten, alles fluchtet beim ersten Mal. Noch kurz die Feile angesetzt, an der Schnittkante den Grat gebrochen/weggefeilt und das war es auch schon. Feierabend- Wochenende…
Nicht so bei uns..
Frodo Beule und wir selbst taten uns nicht den Gefallen, wir stellten uns scheinbar zu glatt an.
Bei uns verrutschten die – mit akribischster Genauigkeit, von Hand gefertigten, jedes Stück ein Unikat – Rahmen, was zur Folge hatte, dass wir nacharbeiten mussten. Nicht etwa nur ein wenig hier, ein wenig da. Nein, nein… mein Freund der Rundschleifer, was bin ich froh über diese Erfindung, er kam wieder zum Einsatz. Er hat es gerichtet und am Ende zählt das Ergbnis.
Einbau Dachluke
Da wir so langsam aber echte Profis werden, wollten wir unsere frisch Erlernten Fähigkeiten weiter ausbauen und haben deshalb auch noch eine Dachluke. Hier war der Einbau alles in Allem ziemlich einfach. Wir haben uns für eine annähernd mittige Position entschieden, weil es unserem Layout sehr zuträglich ist und hatten so das Glück, das es genau zwischen zwei Holme passt.
Zuerst wurde der Rahmen gebaut. Das ging locker flockig von der Hand. Einfach die Seitenlänge des Hekis plus die Breite der Holzleiste und das ganze viermal abgesägt, danach zusammengeschraubt und drübergeworfen. An diesem Punkt waren wir zuversichtlich, dass das eine schnelle Nummer wird. Aber, jetzt kam die Schablone und das Übertragen auf den Transporterhimmel, oder sägt man doch von oben, mmmhhh, vielleicht messen wir nochmal den Abstand zu Tür… Ihr seht worauf es hinausläuft. Man verzettelt sich und schon ist so ein Vormittag wieder rum und man hat nur einen Holzrahmen geschafft.
Schlussendlich haben wir uns dann für die Variante entschieden, die Schablone in den Holzahmen zu drücken, vorher das Kreuz in die Mitte gesetzt und dann den Rahmen mit Magneten am Dach befestigt. Mit dem Akkuschrauber ein Löchlein vorgebohrt und im Anschluss aufs Dach geklettert. Hier die Schablone so angelegen, dass Bohrung und Bohrung übereinander liegen und abgemalt. Die Feinjustierung durfte natürlich nicht fehlen. Dem Auge solls ja auch gefallen. Anschließend haben wir ausgesägt.
Auch hier wurde wieder nur so viel Material weggenommen, dass der Rundschleifer seinen erneuten Einsatz fand. Die Luke fluchtete und so bald konnte sie mit den Mitgelieferten Klammerschrauben, so nenne ich sie mal und dem Rahmen befestigt werden.
Da das Dach nicht eben ist, muss man dies irgendwie ausgleichen. Es gibt für viel Geld vorgefertigte Rahmen aus Kunststoff, die kann man aufs Dach legen, die haben genau die Form des Dachprofils. Wir entschieden uns für eine andere und hoffentlich eben so gute Möglichkeit. Wir sahen es in einem Tutorial. Hier haben wir einfach mit der Isolierung (in unserem Fall, das gute alte Armaflex) gearbeitet. Es hat bei uns soweit erstmal gut fuinktioniert, im nachhinein gabs noch eine ordentliche Ladung Silikon dran, drauf und drüber. Hoffentlich ist es dicht, aber das wird uns der Regen, oder ggf. der Wasserschlauch zeigen.
Rezension zu den verbauten Fenstern
Schiebefenster Ship-Car 800*400
Im Groben und Ganzen eine schöne, schlichte Optik und dadurch, dass sie zum Schieben sind, auch mal etwas anderes.
Im Lieferumfang enthalten sind das Fenster, eine Gummidichtung für außen, die sich gut verlegen lässt, sofern man die richtigen Schrauben gekauft hat, denn diese werden nicht mitgeliefert. Es gibt aber in der sonst nicht wirklich brauchbaren Einbauanleitung ein Maß für die Schraube. Es soll eine 3,9 mm Schraube sein. Da sie außerhalb des Fahrzeuges liegt, sollte man eine Edelstahlschraube verwenden. Haben wir auch gemacht , aber der Kopf der Schraube ist einfach zu groß für die Dichtung. Hier steht die Dichtung links und rechts, respektive oben und unten ab, so das Wasser reinlaufen kann.
Eine weitere Gummidichtung für die Innenseite des Fensters wird ebenso mitgeliefert. Diese lässt dich relativ schwer verlegen, da durch das Biegen des Materials des Fensters in der Herstellung, die Nut für die Dichtung zu eng geworden ist. Es Hilft an dieser Stelle wohl nur viel Spüli um die Haftreibung zu umgehen. Beide Dichtungen sind Meterware und nicht etwa an die Rundungen des Fensters vorgearbeitet, weshalb die „Ecken“ etwas abstehen/Falten werfen. Vielleicht legt sich das mit der Zeit. Es ist darauf zu achten, dass die Fenster richtig verschlossen sind, andernfalls sind sie von außen einfach aufzuschieben.
Das Einsetzen der Fenster ließ sich gut bewerkstelligen, besser und einfacher als bei unseren Ausstellfenstern von Carbest. Unbedingt ist die Einbaurichtung zu beachten, die Fenster sind für den beidseitigen iEnbau gedacht, der Öffnungsmechanismus muss jedoch unbedingt zur Fahrerseite zeigen.
Kaufempfehlung?
Wir empfehlen diese Fenster zum jetzigen Zeitpunkt durchaus. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist stimmig. Für nur 160€ (Stand Sept.20) kriegt man hier ein stabilwirkendes Fenster zum schieben, in dezenter Optik. Wir als Kunden hätten auch etwas mehr gezahlt, wenn die passenden Schrauben dabei gewesen wären und man sich die Gummidichtung noch etwas genauer angeschaut hätte, denn das ist wirklich ein kräftezehrendes Unterfangen.
Ausstellfenster Carbest 800×450 und 350×500
Ausstellfenster, klassisches Design, wenn man an Camper denkt. Es gibt sie in unterschiedlichen Ausführungen, von doppelverglast, über einfach verglast, Echtglas oder Acryl und vermutlich noch diverse andere Spielereien. Wir entschieden uns für die einfache Verglasung in Echtglas. Eins als großes Fenster in der Schiebetür und das Kleine gegenüber kurz hinter dem Fahresitz. Es ist ein schmales Hochkantfenster, denn es dient als Badfenster.
Zum Öffnen der Fenster werden die vorhandenen kleinen Hebel um 90° verdreht und schon kann man das Fenster stufenlos ausstellen bis zu einem Winkel von 70°. Zum Schließen wird einfach am unteren Rand angefasst, beherzt gegen den Widerstand der Dämpfer in Richtung Fensterrahmen gezogen und schon schließt sich das Fenster. Dieser Mechanismus ist zum Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, da man schon fast stark an dem Fenster ziehen muss um es zu schließen. Gerade wenn es frisch aus der Verpackung kommt, möchte man erst recht nichts kaputt machen. Wir haben uns deshalb extra ein Tutorial angeschaut. Es ist kein Hexenwerk das Fenster zu bedienen, man muss sich nur trauen.
Wie schon oben erwähnt, ist der Einbau eines Ausstellfensters aber wohl etwas schwieriger als der des Schiebefensters, da das Fenster im Weg ist, um in den Holzrahmen gedrückt zu werden. Man muss eben schauen, wo man sein Köpfchen positioniert um was zu sehen.
Aber auch hier müssen wir sagen, ist die Einbauanleitung nicht ideal. Es werden so kleine viereckige Halteklammen mitgeliefert, sowie die passenden Schrauben (selbstschneidend), aber man erkennt es partout nicht, wo man sie einzuschrauben hat. Es gibt quasi nur eine Möglichkeit, wo sie reingeschraubt werden können und die Plättchen dann auch noch greifen, aber auch hier muss man sich eben trauen es zu tun. Desweiteren ist es hier wichtig, die Rahmentiefe wirklich zu beachten. Unser Rahmen war Anfangs zu tief, weshalb die Plättchen ins Leere griffen und das Fenster gar nicht an den Rahmen ziehen konnten. Wir unterfütterten ihn, damit es passte und dann ergab alles einen Sinn.
Kaufempfehlung?
Auch hier geben wir eine Kaufempfehlung, da im Allgemeinen die Fenster sehr wertig wirken und bei den Preisen von 185€ für das Große und 107€ (Stand Sept.20) für das kleine Fenster nicht all zu viel falsch gemacht werden kann. Wir nahmen noch die passenden Verdunklungs-/Insektenschutzrollos dazu.
Dachfenster
Für unsere Dachluke, ein Mini Heki mit den Maßen 400×400 können wir durchaus eine Kaufempfehlung aussprechen. Der Einbau wurde weiter oben ja schon beschrieben, er verlief ganz intuitiv und die Befestigung ist so einfach, wie genial. Zum Preis können wir gar nicht so viel sagen, da wir es günstig über eBay bezogen. Das Heki verfügt über eine Zwangsbelüftung und wir werden sehen, wieviel Freude wir damit haben und ob unsere bald kommende Isolation dadurch komplett zu nichte gemacht wird, oder ob es auch weiterhin eine gute Investition war.
-Werbung wegen Markennennung, unbezahlt-
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