Muschelgriff Haengeschrank
Ausbau,  Möbelbau

Die Hängeschränke für unseren Van

Nachdem wir so erfolgreich unsere Sitzbank gebaut haben und sie uns tatsächlich trug, waren wir hochmotiviert und gestalteten mental die Hängeschränke für unseren Van. Wir haben viele Hängeschränke auf verschiedenen Plattformen gesehen und nun war es auch für uns soweit. Einer perfekten Planung stand nichts mehr im Wege. Wir hatten gelernt, alle 60 cm eine Stütze einzubauen, dieses lässt sich bestimmt auch auf einen Hängeschrank abstrahieren. In unseren Gedanken war der Schrank ziemlich schnell geplant und beim darüber reden, sahen wir keine Herausforderung. Wir fragten uns ob wir wohl einen Gedankenfehler dabei hätten, schließlich wird das Bauen eines Hängeschrankes immer so zelebriert.

Unsere Schränke wurden mit Brettern verkleidet, weshalb wir das Gerüst relativ simple und unspektakulär hielten. Wir entschieden uns für die L-Form.

Verbaut haben wir letztendlich 3 Schränke, bzw. Schrankkorpusse. Rechte Seite zwei – über dem Bett einen, mit den Maßen 120 x 40 x 40 cm und über der Sitzbank einen mit den Maßen 120 x 30 x 30 cm.  So haben wir also hier 4 Fächer à 60 cm.

Auf der gegenüberliegenden Seite haben wir einen Korpus mit den Maßen 180 x 40 x 40 cm und somit 3 Fächer à 60 cm.

Der Bau des Grundgerüsts

Soweit so gut. Wir haben nun schon ein wenig Erfahrung mit Holzarbeiten, also ging das Umsetzen der Grundidee relativ schnell. Wie schon erwähnt, wir bauten ein L. Im Van wurde also die obere und die Leiste welche sich an der Fahrzeugaussenwand befindet mit Einziehmuttern verschraubt. Damit wir zwischen den L´s Stabilität bekommen, haben wir uns für eine dritte Leiste entschieden. Auf die, die senkrechten und waagrechten Stützen geschraubt wurden.

Wir haben uns zuerst die beiden unteren langen Leisten hingelegt auf einen Gesamtabstand von 40 cm, von Außenkante zu Außenkante. Nun konnten wir den Zwischenraum messen und uns die entsprechenden Stützen zuschneiden. Wer jetzt denkt, kann man doch einfach rechnen. 40 gesamt, minus 2 x die Holzleiste = Maß der Stütze, dem sei gesagt, bei richtigem Holz geht das vermutlich so, aber wir wollten sparen und haben deswegen vielleicht nicht die geradesten Holzlatten des Baumarktes erstanden.

Zurück zum Gerüstbau…

Nach dem Zuschnitt der Stützen, wurden diese mit den Leisten verbunden. Nun einmal umdrehen und das selbe Spiel für die Stützen Richtung Decke. Als das Gerüst soweit stand, ging es in Frodo Beule und wir hielten es an die gewünschte Position und bohrten oben durch die Leiste und in die Holme. Nur kurz das Blech punktiert, niemand möchte das Regal die ganze Zeit halten. Anschließend wurde durch die obere Leiste gebohrt und die Einziehmuttern in die Dachholme gesetzt. Jetzt aber erstmal überprüfen ob alles passt, um danach die seitliche Leiste zu durchbohren und die Transporterwand zu punktieren. Regal abbauen, erneutes Bohren, Muttern setzen und wieder anbauen. Tada…unser erster Schrank hängt. Naja, das erste Skelett.

Wir wollten erst die eine Seite fertigmachen, weshalb wir zwingend ein Blendbrett fertigen mussten, da der vordere Teil der Garnitur deutlich kleiner ausfällt. Bis zu diesem Punkt lief es nahezu Reibungslos. Es wäre aber ja auch langweilig, wenn gleich alles auf einmal klappen würde. Frodo Beule wartete auf seinen Auftritt und hier war er wieder mit seinen Rundungen und Ecken, Kanten und Schrägen. Es hat auch nur ein Brett das zeitliche segnen müssen. Beim zweiten Brett war behutsames Vorgehen die Devise, was uns allerdings etwas Zeit kostete, aber immerhin nur das.

Unsere Blendbretter haben wir in einer Stärke von 5mm gewählt.

Nachdem diese Herausforderung gemeistert wurde, konnten wir mit dem kleineren Gerüst weitermachen. Hier gab es zur Abwechslung mal wieder eine kleinere und eine größere Hürde zu nehmen.

Wir verwendeten unsere original Seitenverkleidung und hatten diese auch schon wieder montiert, was bei dem hinteren Schrank, also dem über dem Bett, kein Problem war, denn da kam die Verkleidung nicht mehr hin. Wir konnten also ganz entspannt unser Bodenbrett festschrauben. Mit dem kleineren Schrank sind wir allerdings jetzt ein Bodenbrett weiter oben, dieser Fauxpas fiel uns zum Glück vor dem Bauen des Gerüstes auf, aber ärgerlich war es dennoch. Und wahrlich niemand möchte den bereits verbauten Schrank nocheinmal abnehmen, um 10 mm weiter hochzukommen. Kleiner Tipp…seid wachsam.

Die größere Hürde bestand darin, dass wir bauartbedingt unseren Schrank mit Gefälle bauen mussten. Wie bereits erwähnt, wir schraubten die oberen Leisten in die Holme. Diese sind allerdings schon mit Löchern versehen. Wir wären bei unserem Abstand  so dicht an einem bereits bestehenden Loch gewesen, dass die Bohrung zu groß für die Einziehmutter gewesen wäre.

Wir haben uns für die 30 x 30 cm Variante für den vorderen Teil entschieden, da unsere Sitzbank direkt darunter ist und man zum Aufstehen etwas Kopffreiheit benötigt.

In einem Blog, ich weiß leider nicht mehr welcher, war geschrieben, dass man wegen der Bewegungsfreiheit beim dem Schrank über der Sitzgelegenheit mit 10 cm weniger planen sollte. Unsere Sitzbank ist 50 cm tief und der Schrank nun 30 cm, Frodo Beule verjüngt sich nach oben hin…es wurden also nicht genau 10 cm, aber es war ein sehr guter Tipp und demjenigen sei unser Dank ausgesprochen.

Das vordere Blendbrett war relativ schnell geaschnitzt. Esist vom Prinzip wie das Zwischenbrett, nur kleiner und etwas genauer gearbeitet, da sichtbar.

Bei unserem dritten Schrank waren wir wie die Profis unterwegs. Alles lief und wir wussten wann wir was zu tun hatten. Es ging ziemlich flüssig. Im Nachhinein betracht hätte man hier und da noch ein bisschen was anders machen können, aber die Schränke sind an der Wand und fest verbaut.

Wir hatten noch Zeit für ein hinteres Blendbrett und hier nutzten wir Pappe als Schablone. Es stellte sich heraus, das dies auch sehr nützlich ist, denn quadratisch, praktisch gut kann man woanders machen.

Pappe als Schablone
Pappe als Schablone
Blendbretter Haengeschrank Seite
Blendbretter Haengeschrank Seite

Die Türen unserer Hängeschränke

Bei den Schranktüren haben wir uns wieder auf die Aufschraubscharniere verlassen, welche uns schon bei der Sitzbank gute Dienste geleistet haben.

Allerdings sind unsere Schranktüren, um Gewicht zu sparen nur 6mm dick. Um trotzdem reinschrauben zu können, haben wir mit kleinen Unterlegklötzchen gearbeitet und diese dazwischen gelegt.

Da während der Fahrt alles gut verschlossen sein muss, fiel unsere Entscheidung auf Magnetverschlüsse die man sowohl kleben, als auch schrauben kann. Dazu dann einen Muschelgriff in antiker Messing-Optik.

Das ist ein schöner Kontrast zu dem knalligen blau- modern und antik- ihr versteht was wir meinen.

Anfangs hatten wir uns für normale Push Locks entschieden, aber das wirkt irgendwie billig und die Optik gefällt uns gar nicht.

Bei den Hängeschränken über dem Bett haben wir direkt jeweils einen Spot pro Seite als Leselicht eingelassen. So hat man beidseitig eine Leselampe.

Spot im Haengeschrank
Spot im Haengeschrank

Was braucht ihr nun um die Hängeschränke zu bauen

  • Zuerst einmal etwas Geduld
  • die richtigen Maße…und vorher überprüfen wo ihr reinschrauben könnt
  • Stichsäge
  • Bohrer
  • Zange für Einziehmuttern
  • Schraubendreher
  • Akkuschrauber
  • Einziehmuttern (Menge je nach Länge)
  • Holz nach euren Maßen (denkt an die 60 cm) und die passenden Schrauben, sowie Scharniere
  • hier benötigt ihr Holz für den Gerüstbau, den Boden, die Türen und Blendbretter für die Seiten
  • Magnetverschlüsse selbstklebend und/oder zum Schrauben
  • Griffe je nach euren Vorstellungen
  • Holzlasur und/oder Farbe

Was wir heute anders machen würden

Mit dem Kenntnisstand von heute würden wir nätürlich einiges anders machen. In den oberen Abschnitten steht es schon etwas angedeutet. Als aller erstes würden wir natürlich das Geld in die Hand nehmen und „gutes“ Holz kaufen. Desweiteren, und das sehen wir als fast noch wichtigeren Punkt, kauft euch ruhig dicke Türen. Der Gewichtsunterschied ist nicht so groß, wie man ihn sich erhofft. Preislich macht es ebenso wenig einen Unterschied. ABER…rein vom verbauen macht es sich um so vieles einfacher. Wie es oben geschrieben steht, haben wir extra Unterlegklötzchen gefertigt, um die Schrauben in die Türen zu bekommen. Ebenso haben wir die Klötzchen auch noch angeklebt, da wir mit unseren 12 mm Schrauben relativ wenig Halt haben. So gehen wir aber sicher, dass uns nicht die Türen irgendwannn entgegenkommen, oder während der Fahrt abfallen. Wenn dem doch so sein sollte, werdet ihr es hier lesen können.

Wie immer würden wir uns über euer Feedback freuen, hoffen wir konnten helfen und wenn es hierzu oder zu anderen Themen Fragen gibt- immer her damit – wir bemühen uns.

Alles Liebe Vicky, Alex und Frodo Beule

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