
Costa Rica mit dem Van – Die Karibik
Weiße Sandstrände, türkisblaues Wasser, seicht dahinwabernd. Im Hintergrund steht die einzige schief gewachsene Palme an einem sonst ganz menschenleeren Strand. Wer sich so nicht etwa die Karibik vorstellt, der wurde von Film und Fernsehen noch nicht zu sehr geprägt. Wir zeigen in diesem Artikel die Vielseitigkeit der Karibik und wie wir dieses traumhafte Fleckchen Erde, mit unserem Van Frodo Beule erlebt haben. Willkommen zu unseren Erfahrungen zu Costa Rica mit dem Van – Die Karibik:
Circa 3 Stunden Fahrtzeit von der Hauptstadt San Jose entfernt.
Regenzeit von Mai – Oktober. Größere Orte Puerto Limon und Puerto Viejo. Relativ teure Gegend, aneinigen Stellen leider nicht mehr so authentisch aber für Wildlife-Sichtungen (im Besonderen Faultiere) und Strandurlaub geeignet.
Cacao Trails
Wer hat nicht gerne in der kalten Jahreszeit einen warmen Kakao in der Hand? Zugegeben, wirklich kalt wird es hier nicht, aber Kakao wird trotzdem, oder gerade deswegen produziert. Wir waren bei den Cacao Trails und haben dort eine Führung über das Gelände genossen. Unser Guide, Lorena hat uns so viel zu erzählen gehabt, von Pflanzen und Tieren und wie alles miteinander zusammenhängt. Zum Beispiel wissen wir jetzt, wofür es Mücken gibt. Ohne Mücke kein Kakao. Also liebe Mücke, danke dafür, aber musst du uns stechen? Denk bitte über eine Ernährungsumstellung nach.
Genug geblödelt, zurück zum Thema. Die Banano, so heißt sie richtig, ist ein sinnvolles Beiwerk bei der Kakaoplantage. Der Kakao benötigt genug Sonne, aber eben auch nicht zu viel. An dieser Stelle kommt die Banano ins Spiel. Sie wächst höher als der Kakao und dient als Schattenspender. Wo sich die Blätter zweier Bäume treffen, wird ein Schnitt gemacht, damit genug Licht auf den tiefer wachsenden Kakao fallen kann.
Auf die Verwendung von Palmöl wird hier gänzlich verzichtet. Die einzige Palmöl Palme auf dem Gelände dient als Vogelfutter
Die Banane
Diese Banano werden, wenn reif, geerntet und verkauft, gegessen oder dienen als Tierfutter. Sie haben nichts gemein mit der Banane aus dem Supermarkt in Europa. Die großen Bananenplantagen haben strikte Richtlinien, wie eine Banane auszusehen hat (Krümmung, Größe, Farbe). Um dieses zu erreichen, wird viel mit Pestiziden gearbeitet, was ziemlich schädlich für den menschlichen Organismus ist. Es stehen extra Warnhinweisschilder an den Plantagen und man erkennt es an den in blaue Säcke gehüllte Stauden.
Der Geschmacksunterschied von Supermarkt-Banane zu Banano ist kaum in Worte zu fassen.
Die Kakaoproduktion ist ganz schön viel Arbeit
Der erste Schritt ist, die Bohnen aus den Früchten zu holen. Sie sind in der Frucht noch mit weißem Fruchtfleisch umhüllt, das muss ab. Sollte man Kakao nur für den Privatbedarf herstellen, kann man das Fruchtfleisch selbst runterknabbern, aber falls nicht, wäre es ganz schön viel süßes, aber leckeres Fruchtfleisch.
Auf unserer Tour wird das von Tieren erledigt. Die Bohnen werden zum Abknabbern freigegeben und die Tiere, wie Ameisen etc. machen den Rest. Wenn die Bohne ausreichend freigelegt wurde, kommt sie zum Trocknen auf einen großen Tisch. Die Sonne tut hier ihr Übriges mit der Bohne.
Anschließend muss die Bohne geschält und gemahlen werden. Das Ergebnis, ein feines Puder, welches zu Schokolade verarbeitet werden kann. Es bedarf dazu Anfangs nur etwas Hitze um das Öl welches sich in der Bohne befindet hinaus zu befördern.
Das gehört in eine gute Schokolade
Danach kommen noch vier Grundzutaten in die Schüssel. Wasser, Rohrzucker, flüssige Vanille, Milchpulver und das wars. Was bekommt man daraus? Eine der wohl leckersten „Tafeln“ Schokolade, die man je gegessen haben wird. Von der Konsistenz erinnert es ehr an einen Kuchenteig, aber man hat so eine 80% kakaohaltige Schokolade aus absolutem Bioanbau.
Wir hatten die Möglichkeit, das Ganze mit den verschiedensten Beigaben zu testen. Limette, Orange, Ingwer, Kurkuma, Banano, Mango etc.
Falls ihr in der Gegend seid – euch traditionelle Verfahren und Hintergrundwissen zur Pflanzen und Tierwelt interessieren, seid ihr hier genau richtig.
Ganz klare Empfehlung!
Eintritt: 9000 Colones pro Person wir haben noch 4000 Colones Tipp gegeben
Hier gehts zur Website: Cacao Trails
Cahuita National Park
Weiße Sandstrände, Karibik-Feeling und viele Wildtiere – das verspricht der Cahuita-Nationalpark.
In unserer Vorstellung eine große Faultier-Parade.
Kann er das halten?
Jain- aber das liegt auch mehr an uns. Wir kamen direkt zu Öffnung um 8:00 Uhr – mit uns waren ca. 10 weitere Personen da.
Der Wanderweg ist 8,2 km lang, man kann ihn nie verfehlen. Er führt einmal duch den gesamten Park und dann kann man entweder Bus/Taxi zurücknehmen oder wie wir 16km daraus machen.
Der Park schließt um 16:00 Uhr und wir haben die vollen 8 Stunden gebraucht. Inklusive einiger Pausen, wegen der Hitze und natürlich mussten unzählige Fotos gemacht werden.
Als wir uns am Nachmittag auf dem Rückweg befanden, so ab 13:30 Uhr, befand sich quasi niemand mehr auf den Trails- vielleicht ein guter Tipp (wenn man nur eine Richtung gehen will) am Nachmittag loszulaufen.
Es bieten sich tolle Ausblicke auf die karibische See, naturbelassene weiße & schwarze Strände und türkises Wasser. Auf der anderen Seite ist der Dschungel, grün & dicht, die Wege sind überwiegend gut angelegt- die Wildtiersichtung ist natürlich nicht ganz so einfach.
Viele Menschen, dichter Wald und viel, für Menschen unzugängliche, Rückzugsfläche. Es ist eben kein Zoo, dessen sollte man sich bewusst sein.
Trotz allem gab es für uns einige Affen, einen Nasenbär, große Echsen, viele Spinnen – das Faultier sollte uns allerding noch etwas verwehrt bleiben.
An unserem zweiten Tag im Cahuita Nationalpark wollten wir nicht ganz so weit laufen und haben uns einen Platz am Strand gesucht um etwas zu Entspannen.
Achtung das Meer sieht harmlos aus, hat aber für die Karibik eine sehr starke Strömung.
Es gibt übrigens an beiden Eingängen Duschen & Toiletten. Duschgel darf allerdings nicht verwendet werden. Im Park gibt es eine Toilettenstation, ansonsten keine Versorgung (auch kein Trinkwasser, unbedingt genug mitnehmen).
Schnorcheln ist im Park nur mit Guide erlaubt, sporadisch werden die Rucksäcke nach Schnorchelequipment durchsucht.
Eintritt & Parken
Lustigerweise kostet der Park nur auf einer Seite Eintritt (10 USD) auf der anderen ist das ganze spendenbasiert. Wir haben am ersten Tag 7000 Colones gespendet und am zweiten Tag 2000 Colones (stand heute entsprechen 707 Colones / 1 Euro).
Wir haben am ersten Tag natürlich ordentlich für 3000 Colones auf dem Parkplatz geparkt, blieben da aber mehr oder weniger das einzige Auto. Alle anderen haben umsonst am Straßenrand geparkt- haben wir dann an Tag 2 auch so gemacht.
Empfehlung?
Ja, speziell für Familien- mit gut angelegten Wegen macht es den Besuch vom Dschungel einfacher.
Für die Wildtiersichtung und richtige Dschungel Erfahrung gibt es sicher in Costa Rica noch andere Plätze. Das Dorf ist ganz nett, entspannter als das nahegelegene Puerto Viejo. Wenn man eine Unterkunft benötigt dann doch eher hier.
Jaguar Rescue Center
Das Jaguar Rescue Center ist eine Wildtierauffangstation. Es gibt einige solcher Auffangstationen, hier ergaben die Recherchen die besten Ergebnisse, deshalb sollte es diese sein.
Nur ca. 5-10% der Tiere können gesehen werden. Der Rest wird auf eine Auswilderung vorbereitet und soll keinen weiteren Kontakt zum Menschen erlangen.
Behalten und gezeigt wird nur, was nicht mehr ausgewildert werden kann. So zum Beispiel
-die durch Gefangenschaft zu sehr an den Menschen gewöhnten Affen
-Das Faultier mit der Wachstumsstörung
-Der Tucan mit der neurotischen Störung sich die Schwanzfedern auszureißen
-Wildkatzen mit seltenen Krankheiten, welche nicht in den Kreislauf gebracht werden sollen.
Der Eintrittspreis mit knapp über 20 Dollar scheint teuer, ist aber lohnenswert.
Die Führung dauert 2 Stunden (theoretisch in Spanisch, Deutsch, Englisch oder Französisch verfügbar) und man lernt unglaublich viel zum Thema Auswilderung und den Wildtieren von Costa Rica allgemein.
Wusstet ihr zum Beispiel das…
Faultiere öfter mal ihre Jungen fallen lassen, sie können aber sehr schlecht sehen.
Das Jungtier schreit nach seiner Mutter aber durch Umeweltgeräusche (Autos, Flugzeuge, Baulärm etc.) kann die Mutter es manchmal nicht hören.
Die Mitarbeiter sammeln das Jungtier ein, checken die Gesundheit, nehmen dann die Rufe auf und verstärken sie mit einem Lautsprecher. Wenn die Mutter näher kommt, verschwinden die Mitarbeiter und Mutti und Kind sind wieder vereint.
Wir empfanden den Eintritt als absolut gerechtfertigt und man hat zudem das Gefühl etwas Gutes getan zu haben.
Unser Highlight: Alex erspähte ein wildes Faultier.
Klare Empfehlung!
Manzanillo Reservat
Direkt an der Grenze zu Panama, ist ein großes Reservat – Manzanillo , auch hier ist wieder nur ein kleiner Teil für Besucher zugänglich- etwas wilder und ursprünglicher soll das Ganze sein.
Am schwarzen Sandstrand sind zumindest unter der Woche genug Parkplätze, so dass man sich den kostenpflichtigen Parkplatz sparen kann.
Der Eintritt ist wieder spendenbasiert, wir entschieden uns für 3000 Colones.
Ab 6:30 Uhr ist der Eintritt möglich bis 16:00 Uhr.
Aufgrund des drohenden Regens waren wir um 8:00 Uhr quasi allein.
Die Aussichten aufs Meer sind beeindruckend und bei unserem Besuch war es richtig wild – der mittlerweile begonnene Regen schaffte eine besondere Stimmung die von den anwesenden Brüllaffen untermalt wurde.
Die Wege sind nicht so gut erhalten wie im Cahuita Nationalpark. Wenn es viel geregnet hat, in den Tagen vor dem geplanten Besuch, lieber verschieben oder auf viel Schlamm einstellen.
Bei uns war es 6 Tage trocken und trotzdem waren viele Stellen noch sehr sumpfig.
Der Strand und damit Ende des Weges ist jetzt nicht super berauschend, aber der Weg dahin mit insgesamt 2 km schön von der Umgebung.
Der Regen hat nachgelassen bzw. aufgehört, wir machen uns auf den Rückweg – uns kommen sehr viele Menschen entgegen- wirklich viele- früh sein lohnt sich wohl.
Wir haben trotzdem Glück und sichten einige Frösche und eine Sand-Viper (ehrlicherweise hat die uns ein netter Franzose gezeigt, sonst wären wir einfach vorbeigegangen.
Theoretisch giftig, aber setzt ihr Gift ungern ein, weil es 20 Tage dauert es zu reproduzieren.
Wenn ihr Abstand haltet sollte nichts passieren (haben wir alles im Jaguar Rescue Center gelernt- wir schrieben ja, lohnt sich).
Die Schlange kann in dieser Position tagelang aushalten.
Lohnt sich der Besuch:
Wenn ihr in der Gegend seid, besuchen…extra dafür hinfahren? Müsst ihr nicht unbedingt.
Versorgung und Stellplätze
Costa Rica mit dem Van – Die Karibik. Unsere Erfahrungen zu:
Wasser
Ausserhalb von Campingplätzen schwierig oder man muss dreister sein und einfach fragen (Farmen etc), ausserhalb der Karibik haben wir immer wieder öffentliche Wasserhähne entdeckt (schaut nach den blauen „AA“ –Zeichen)
Campingplätze
Gibt es ein paar wenige. Wir standen eine Nacht beim Reggae Restaurant . 5 Dollar pro Person mit Toilette, Wasser, Dusche, Wifi. Der Stellplatz war gerade und die Musik aus dem Restaurant gegen 21:00Uhr aus. Ihr könnt sonst aber auch bei anderen Hotels oder Restaurants fragen, da gibt es immer Möglichkeiten.
Freistehen
Plätze sind in i-Overlander reichlich zu finden. Wir standen immer direkt am Strand. 5 von 7 Nächten standen wir an einem Platz kurz vor Cahuita. Niemand hat sich daran gestört. Einmal kam die Polizei, wollte aber nichts und hat nur geschaut.
Es sollte auch kein Problem sein in Cahuita einfach am Straßenrand zu stehen.
Waschen
Ziemlich teuer in Costa Rica. Es gibt wenig Salons zum selbst waschen. Man muss also immer waschen, trocknen und zusammenlegen bezahlen.
Ein Korb (ca.4 kg) liget bei 6000 Colones, knapp unter 10 EURO.
Wir waren bei der „Cahuitas last Cowboy Laundry“
Was sind eure schönsten Karibik-Erlebnisse (gerne auch außerhalb von Costa Rica)?
PURA VIDA und bis bald
Vicky und Alex
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